Taverne "Zum wandelnden Untoten"

Leise keuchte Shari, jedoch so, dass Benji es nicht hören konnte. Sie wollte sich zusammenreißen, sich aufsetzten, um Benji zu versichern, dass es nicht schlimm war, jedoch fiel sie, als sie sich aufsetzten wollte sofort zur Seite und atmete hektisch. Sie spürte, dass dieses Wesen in ihr unruhig wurde und irgendwie brachte es Shari dazu, dass ihr Gleichgewicht völlig zerstört wurde.

Ich weiß .. Dass .. Es ist das Wesen .. Ich spüre es..

Murmelte Shari benommen. Langsam sclossen sich ihre Augen, jedoch öffnete sie ihre Augen immer und immer wieder. Sie wusste, dass sie nicht aufgeben durfte, das Wesen durfte nicht an Macht gewinnen. Sie wusste bis eben nicht mal, wie das Wesen war. Nun jedoch schon. Es war böse.

Benjamin konnte nicht sonderlich viel für Shari tun, außer ihr gut zuzureden, was er auch tat. Immer wieder versicherte er ihr, dass sie das schaffen würde. Dass sie stark genug wäre um das Wesen zu besiegen, was sich da so dreist einen Platz in ihrem Körper erobert hatte. In Gedanken ging er dabei alle Möglichkeiten durch die er hatte, um das Wesen irgendwie zur Strecke zu bringen.

Shari drückte ihre Augen feste zu und hielt eine Weile die Luft an, doch dadurch wurde das alles nicht besser.

Benji .. Bring mich .. Um ..

Keuchte Shari kraftlos.

Bitte. Ich kann nicht mehr, bing mich um!

rief Shari auf einmal verzweifelt und verkrampfte sich, klammerte sich an den Teppich und schien geistig irgendwie abwesend zu sein.

Das werde ich ganz bestimmt nicht tun.

Meinte Benjamin leise. Für ihn stand es außer Frage jemanden zu töten, der noch leben könnte. Erst wenn es wirklich keine Chance mehr gab, durfte getötet werden. Ihm vielen drei Möglichkeiten ein, wie er Shari 'retten' könnte. Kiara, Alice oder... Collin.

Shari schlug mit einem Mal die Augen auf und hörte auf zu zittern. Sie schaute Benji an, dies abe rmit Bedacht, sodass er auf keinen Fall in ihre Augen sehen konnte, ebenso sprach sie kein einziges Wort mehr. Sie erhob sich bedächtigt und achtete stets darauf, dass Benji ihre Augen nicht sah, schaute ihn an, sah sich dann um und knurrte leise. Auf einmal hatte sie nur noch einen gedanken und nur eine Lust: Sie wollte jemanden umbringen! Jetzt!

Benjamin runzelte die Stirn und wich leicht zurück. Er hatte schon so eine Ahnung, denn diese plötzliche Veränderung konnte nicht daran gelegen haben, dass Shari wieder ganz sie selbst war. Nein. Das Wesen musste erneut Besitz von ihr ergriffen haben. Der Halbwolf hob besänftigend die Hände.

Shari. Komm wieder zu dir. Das bist nicht du. Erinner dich daran, wer du wirklich bist.

Shari merkte, dass Benji durchschaut hatte, dass sie nun nicht mhr sie selbst war und hob nun ihren Blick, sodass Benji wieder diese roten Augen sehen konnte. jedoch hörte Shari nicht im Geringsten auf Benji und entblößte spitze und lange Zähne, welche aufblitzten, als Shari den Kopf in die Höhe streckte. Dann sah sie Benji gierig an, merkte aber ebenfalls, dass es lange dauern würde, ihn zu töten. War ihr egal, sie hatte DURST! Von der einen Sekunde zur nächsten hing Shari schon wieder an Benjis einem handgelenk und saugte sein frisches und überaus leckeres und schmackhaftes Blut.

Benjamin knurrte einmal wütend auf und riss seinen Arm zurück. Im selben Augenblick verwandelte er sich und knurrte Shari drohend an. Sein Nackenfell war gesträubt und mit einer schnellen Bewegung sprang er über die Vampirin und lief aus der Taverne. Er wusste schließlich, was passieren würde, wenn sie jetzt einfach weiter getrunken hätte. Vermutlich hätte sie sich dann nicht mehr beherrschen können und das wäre wirklich schlimm gewesen, da der Halbwolf ja schon einiges an Blut verloren hatte. In Gedanken rief er nach Kiara, Alice und auch nach Collin, selbst wenn ihm das wiederstrebte.

Shari knurrte laut und durchdringlich, sodass man es noch in sehr weiter Entfernung hören konnte. Und kurz darauf lief sie in Lichtgeschwindigkeit hinter Benji her. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie ihn eingeholt hatte, denn sie war schneller als er. Sie war schneller, wenn das Wesen in ihr rannte, ebenso wie es ihr befohl zu rennen. So war sie doppelt so scnell als normalerweise und das war schon schnell. Sie war Benji dicht auf den Fersen, doch auf einmal stolperte sie über eine große Wurzel, fiel zu Boden und blieb benommen liegen. Ihre Augen färbten sich wieder normal und als hari sich aufrichten wollte, rutschte sie weg und blieb regungslos am Boden liegen.

Als Benji den Aufprall hinter sich hörte, blieb er abrupt stehen und drehte sich um. Er stellte seine Ohren auf und legte den Kopf leicht schief. Dann ging er vorsichtig auf Shari zu und stupste sie leicht mit der Schnauze an. Er konnte kein Blut sehen, also hatte sie sich wohl nicht den Kopf gestoßen. Und wenn das Wesen ihren Körper noch beherrschte, würde sie nicht einfach so liegen bleiben. Also musste sie wohl wieder sie selbst sein.

Shari?

Winselte Benji leise und stupste sie erneut an.

Shari stöhnte leise auf, bewegte zaghaft ihre eine Hand und strich Benji leicht über sein dichtes und weiches Fell. Es fühlte sich gut an. So weich, so warm.

B.. Benji ..

Flüsterte Shari tonlos und zitterte mit ihren Augenliedern. Sie wollte Benji ansehen aber irgendwie ging es nicht. Man dieses verdammte Wesen machte alles kapput!

Ich habe nicht gedacht, dass das alles so enden würde, dass ich mal so enden würde. Dass dieses Wesen mein Todesurteil ist. Irgendwann wird es mich umbringen, wenn es nicht gerade vielleicht schon dabei ist.

Dachte Shari und fing wieder an leicht zu zittern.

Hey gib nicht auf.

Sagte Benji und leckte Shari über die Hand. Als Werwolf sollte er eigentlich eine Abneigung gegen Vampire haben, aber irgendwie hatte er diese noch nie gehabt. Im Moment machte er sich einfach nur Sorgen.

Du schaffst das. Du bist stark.

Shari schaffte es, ihre Augen zu öffnen und sah in Benjis Gesicht. Er sah so wunderschön aus. Langsam strich sie ihm noch einmal über sein Fell, dann senkte sie ihre Hand.
Karuk tauchte irgendwo in der Nähe der beiden auf und war wütend. Das merkte man schon, da er in Flammen auftauchte. Wütend packte er einen Baum bei den Wurzeln und schmiss ihn auf den Boden. Er war sehr sehr sehr sauer.
Shari merkte, dass es bebte und richtete sich sclagartig auf, klammerte sich dann reflexartig an Benji.

Als Benjamin Karuk - oder eher den zu Boden gehenden Baum - hörte, legte er automatisch die Ohren an und knurrte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Shari schien wirklich Angst zu haben, weshalb er noch ein wenig lauter Knurrte. Eigentlich war er ja nicht so der aggressive Typ, aber für seine Freunde würde er auch über Leichen gehen. Der Halbwolf hatte schon ein paar Begegnungen mit Karuk hinter sich und er konnte eigentlich auch auf ihn verzichten.

Leise keuchte Shari und zitterte so sehr, dass es Benji spüren konnte.
Karuk schrie wild um sich, riss den nächsten Baum aus der Erde und schleuderte ihn mit all seiner Kraft auf den Boden, welcher schon leichte Krater wegen der Böume hatte. Karuk übertrieb es mal wieder. Er war sauer, traurig, wütnend, alles zugleich und war eigentlich hergekommen, weil er damit gerechnet hatte, dass keiner da sein würde, somit ließ er hier im Wald seiner Wut freien Lauf.

WIESOOOOOOOOOOOOOOOOOOO?!

Schrie Karuk verzweifelt und riss den nächsten Baum aus der Erde.

Noch immer knurrte Benjamin, dann kam ihm eine Idee. Er legte den Kopf in den Nacken und stieß ein lautes, warnendens Heulen aus, um Karuk zu zeigen, dass noch jemand hier war. Wenn das so weiter ging würde er noch den ganzen Wald ausreißen. Außerdem würde er dann immer näher kommen und womöglich noch jemanden oder die Taverne treffen.

Bei dem Heulen, welches Benji aussties zuckte Shari leicht zusammen. Es war so plötzlich, dass sie nicht damit gerechnet hatte.
Karuk bemerkte das Heulen nur zurch Zufall, denn er schrie so laut, dass er es eigentlich nicht hätte hören können. Jedoch hörte er es trotzdem, ließ den Baum, den er in der Hand hatte fallen, setzte sich auf ihn hinauf und wichte ein paar Tränen weg, dann sah er sich still um.
Shari schloss ihre Augen, ließ locker und glitt so von Benji mit dem Oberkörper hinunter. Bis eben hatte sie sich noch an seinen Hals geklammert.

Benjamin knurrte noch einen Moment lang warnend in die Richtung in der Karuk sich befand und drehte sich dann zu Shari um.

Alles in Ordnung mit dir?

Fragte er sie und bedachte sie mit seinem immer noch besorgten Blick aus den schokobraunen Wolfsaugen. Die Vampirin schien richtig Angst gehabt zu haben.

Sharis Gesicht war in der Erde verborgen, jedoch nickte sie leicht. Aber ein darauf folgender Schluchzer ließ alles auffliegen. Shari wollte ihn verhindern, jedoch hatte es nicht mehr funktioniert.

Doch .. Doch alles .. Okay ..

Murmelte Shari leise und erneut schien es so, als ob sie total geistesabwesend wäre. Mit den Gedanken woanders oder sie registrierte einfach gar nicht mehr, was passierte.

Mhm .....

Eine Sache murmelte ie noch vor sich hin, welche Benji nicht verstehen konnte ...

Der Halbwolf legte bei dem Schluchzer den Kopf schief und stellte die Ohren wieder auf, die noch immer flach an seinem Kopf gelegen hatten. Weinte sie etwa? Hoffentlich nicht! Vorsichtig legte er sich neben ihr hin und schob sich so unter sie, wobei er kurz stoppte als Shari etwas murmelte, was er aber nicht verstand. Dann hob er die Vampirin hoch und ging mit ihr auf dem Rücken vorsichtig zurück zur Taverne.

Shari rutschte von Benjis Rücken, jedoch hielt sie die Augen geschlossen. Langsam öffnete sie sie und schaute Benji an. Mit letzter Kraft klammerte sie sich wieder um den wunderschönen Wolf, bis ihre auge wieder zufielen und sie wieder anfing etwas zu murmeln.
Karuk stand auf, sah sih ein letztes mal um, dann löste er sich so auf, wie er gekommen war - In Flammen.

Benji packte den Ärmel von Sharis Oberteil und zog sie daran zum Sofa, auf welches er sie dann hievte. Dass sie sich an ihn klammerte erleichterte und erschwerte ihm das ganze Vorhaben, doch am Ende lag die Vampirin auf dem Sofa in der Taverne. Noch immer versuchte der Halbwolf zu verstehen, was Shari da murmelte, doch es gelang ihm nicht.

Nun lag Shari auf dem Sofa der Taverne und bewegte sich nicht. Das einzige, was sich bewegte, waren ihre sanften Lippen, da sie noch immer etwas murmelte. Auf einmal verkrampfte sie sich und klammerte sich an dem Sofa fest, atmete hektischer und murmelte immer immer weiter, ihre Augen waren noch immer geschlossen.

Lass mich .. Lass mich .. Lass mich gehen, lass mich ..

Murmelte sie auf einmal so, dass Benji es gerade so verstehen konnte.

Benjamin knurrte leise, als Shari das sagte. Er würde sie NICHT gehen lassen. Wieder rief er in Gedanken Collin. Kiara und Alice schien er irgendwie nicht zu erreichen, aber Collin war eigentlich immer erreichbar.

Ich lasse dich nicht gehen.

Grummelte er und leckte Shari vorsichtig über die verkrampften Hände.

Leise keuchte Shari und es war so, als ob sie mit sich selber reden würde. Zumindest schien es auf einmal so. Shari schaute Benji nicht an, kniff ihre Augen fest zusammen und krallte sich förmlich am Sofa fest.

Lass .. Mich doch endlich .. In Ruhe .. Lass mich ich .. Lass es ..

Murmelte Shari leise weiter und atmete doppelt so schnell wie sie es normalerweise tat.

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