Taverne "Zum wandelnden Untoten"

Alice grinste leicht, als Lucien sie umarmte.
Wir müssen reden.
Er wirkte sehr ernst. Er wollte mit Alice reden. Ablenkung war genau das was er jetzt brauchte. Mit seinen 'Freunden' konnte er nicht so reden.
Ähm...ok.
Alice runzelte die Stirn, denn sie merkte, dass ihn etwas bedrückte und stand auf.
Zusammen mit Lucien verschwand sie nach oben ins Zimmer und setzte sich aufs Bett.
Louise lief noch röter an als Alice einfach nach oben ging und schaute ihr wehmütig an. Stur schaute sie geradeaus. Sie wollte nicht zu Collin schauen. Es war ihr in gewisser Weise peinlich. Ein Zucken durchfuhr sie, als Collin sie direkt danach fragte.
Zumindest liebt er sie.

Du weißt sicherlich worum es geht?
Um Tini?
Sicherlich tat ihr Collin leid, aber auch Luc. Ihr waren inzwischen beide wichtig geworden und sie fand es schrecklich die beiden so zu sehen. Wie die beiden verbitterte gegeneinander kämpften.
Ich bin mir nicht sicher, ob du das überhaupt wissen willst.
Louise strich sich schnell eine Strähne aus dem Gesicht, welche sich aus ihrem französischen Zopf gelöst hatte und schaute kurz zu Collin.
Sie sah die Verbitterheit des Magiers und spürte seine Wut. Er unterdrückte sie zwar an der Oberfläche, doch innerlich wütete sie wie ein Feuer.

Louise presste ihre Lippen zusammen und bemühte sich sichtlich nicht einen totalen Anfall aus Angst zu kriegen.
Nur weil es nicht das erste Mal ist, heißt das nicht, dass es dich nicht verletzt. Sie liebt dich schon, aber nicht mal annähernd so stark, wie sie es glaubt.
Louise wechselte ihre Farbe schneller als ein Chamelion von rot zu weiß und sank noch weiter ins Sofa.
Ja.
Sagte Luc kurz angebunden und schaute Alice wehmütig an.
Es ist...ich weiß es nicht. Sie hat alles verdreht.
Luc...
Zum ersten Mal wusste Alice mal nicht was sie sagen sollte und das sollte schon was heißen, denn normalerweise hatte Alice immer eine trotzige Antwort parat. Oder auch eine hilfreiche doch jetzt hatte sie nichts parat.

Hm. Sah gerade aber anders aus.
Die kleine Elfe murmelte es so leise, dass ein normaler Mensch es niemals verstanden hätte.
Ich hab was Gefühle angeht immer Recht.
Als sie die Trotzigkeit in ihrem Worten hörte lief sie wieder Rot an und schaute schnell aus dem Fenster. Ihr war alles ziemlich schnell peinlich, das war früher so und war auch heute so. Früher wurde sie gerne deswegen geärgert doch durch irgendeinen ihr unbekannten Grund störte es sie nicht in geringster Weise.

Der Halbelf seufzte leise. Er wusste nicht was er tun sollte. Er wusste rein gar nichts. Seine Verwirrtheit wuchs von Sekunde zu Sekunde. Genauso wie seine Verzweiflung.

Alice sah Luc mitleidig an. Sie wollte irgendwas sagen. Doch es sollte nicht zu plump oder so wirken deswegen suchte sie die richtigen Worte.

Was soll ich machen?
Er schaute Alice an und wollte eine Antwort. Er wusste das dies schwer zu beantworten war, jedoch erhoffte er sich eine Antwort.
Alice hatet befürchtet, dass diese Frage kommt. Sie seufzte und dachte darüber nach.
Louise lachte leise und verbittert auf.
Das höre ich schon oft genug.
Früher wurde ihr das oft gesagt. Doch es war wie immer leichter gesagt als getan. Sie hasste es selber so zu sein. Doch ändern konnte sie es nicht. Vielleicht wollte sie es auch nicht, dass wusste sie nicht sicher.

Hm vielleicht sollte ich erstmal gehen.
Luc drehte sich um und kletterte geschickt aus dem Fenster um dann hinabzuspringen und in den Wald zugehen.
Alice schaute Luc hinterher blieb aber auf dem Bett sitzen. Sie lehnte sich zurück und schaute die Decke an.
Das glaubst aber, glaub ich, nur du.
Sie biss sich selbst leicht auf die Unterlippe und schaute weg. Dabei löste sich wieder einmal die Strähne und sie musste diese wieder wegstreichen. Es war ein verflixtes Spiel mit dieser Strähne.
Genauso mit ihrer Schüchternheit. Schon als kleines Mädchen hatte sie Alice für ihr Selbstbewusstsein bewundert. Doch das ging irgendwann ein wenig zurück.

Als Tini die Taverne betrat strich ein Windstoß durch die Taverne. Sie stieß die Tür hinter sich wieder zu, denn sie hatte keine Hand frei. Mit beiden Armen stützte die Blonde ihre Mutter, die mit einem schweren Gips am Bein neben ihr reingehumpelt kam.


Verdammt nochmal Tini. Ich kann alleine laufen.

Murrte Nera. Ihre Tochter hatte das schon öfter gehört, doch jetzt befreite Nera sich von Leoties Armen und humpelte alleine zur Bar, gegen die sie sich dann lehnte.


Tini roch, dass Luc da gewesen war. Und irgendwie hoffte sie, er wäre immernoch hier. Durch die Verbindung zu Collin hatte sie gespürt, dass er irgendwie wütend oder sowas war. Jetzt warf sie ihm nur einen kurzen Blick zu und sah dann wieder ihre Mutter an.

Wenn du meinst.

Sagte sie und ging hoch.


Ja, meine ich.

Rief die blonde Werkatze ihrer Tochter noch nach. Dann sah sie zu Collin.

Hallo Collin.

Als nächstes wanderte ihr Blick zu Louise.

Ich glaube, wir wurden uns noch nicht vorgestellt, oder hab ich da was vergessen? Naja. Ich bin Nera von Lichtenstein. Innhaberin dieser Taverne und gute Freundin von Alice. Werkatze in Gestalt eines schwarzen Leoparden mit der zusätzlichen Fähigkeit eine Hauskatze zu werden.

Der letzte Satz war ihre Standartvorstellung. Die meisten anderen Wesen waren nicht in der Lage, ihr Gegenüber richtig zu identifizieren, also stellte sie sich jedes Mal genau so vor.

Innerlich lachte Louise über Neras dämliche Vorstellung doch äußerlich schaute sie sie ziemlich ernst an.
Louise Colliér. Thronfolgerin des französischen Königshaus. Und so.
Dann sah sie auf Neras Gips. Er wirkte ein wenig übertrieben. Sie grinste leicht. Bewusst der Tatsache, dass dies fies war.
Alice kam runtergelaufen und schaute ziemlich erstaunt auf Neras Gips.
Wofür gibts Heiler, Nera?
Sie grinste leicht und schaute ihre beste Freundin an.

Nera wusste, dass ihre Vorstellung albern klang. Aber sie hatte es sich, als sie noch Prinzessin war, nunmal so angewöhnt und jetzt schaffte sie es irgendwie nicht, es sich wieder abzugewöhnen. Man musste halt mit den Fehlern aus der Vergangenheit leben. Die Blonde sah zu Alice.

Salima ist der Meinung, dass zu viele Heilungen meinen Körper schrotten.

Antwortete Nera auf deren Frage. Sie merkte wohl, dass Louise grinste, aber es war ihr eigentlich egal. Nera scherte sich selten darum, was andere von ihr hielten. Ihre zweitbeste Freundin, Salima, hatte schon manchmal einen, oder auch mehrere, Vögel. Aber dennoch war sie immer da, wenn man sie brauchte.

Also hat sie den Heilerinnen verboten mich zu Heilen. Fazit: Ich musste ins Krankenhaus und die haben mir dieses übertriebene Etwas ans Bein geklebt.

Die Werkatze verdrehte die Augen und grinste.


Leotie hatte sich oben mal wieder in das Zimmer ihrer Mutter verzogen. Sie saß nun auf der Fensterbank, hatte ihren iPod in den Ohren und sang die Lieder leise mit, die sie darauf hörte.

Aja. Schlimmer als der Teufel.
So Recht konnte und wollte Louise es ihm nicht glauben. Schließlich konnte sie nur Gefühle fühlen nicht die Persönlichkeit. Sie sah Leotie kurz nach und hörte und Spürte Collins Traurigkeit.
Als Alice verschwunden war kletterte Luc wieder auf und setzte sich aufs Bett. Er starrte mit leerem Blick an die Wand und dachte über sich und Tini und Collin nach. Er wusste, dass Collin schneller gewesen war, doch sein Verlangen nach dem Halbwesen war größer als er es je geahnt hätte.
Alice lachte auf.
Ist klar. Salima labert ja mal wieder wirres Zeug.
Alice machte sich gerne über Leute lustig. Genau wie jetzt. Eigentlich wollte sie es nicht doch irgendwas in ihr sorgte dafür, dass sie es doch tat.