Taverne "Zum wandelnden Untoten"

Schnell wurde Alice im Schnee kalt und ihr ganzer Körper fing an zu brennen. Doch sie rührte sich nicht denn der Schmerz half ihr fürs erste den seelischen Schmerz zu vergessen. Nie hätte sie gedacht, dass dieser Mann zu sowas fähig war. Alice ignorierte Ihre Umgebung komplett und konzentrierte sich nur noch auf den Schmerz der in ihr brannte, wie ein Feuer, welches an ihrem Körper leckte wie ein gieriges Monster, welches dadurch nur noch größer und stärker werden wollte.

Alice!

Nera sah die Elfe im Schnee liegen und stürtzte zu ihr.

Hey! Al!

Schnell zog Nera ihre Jacke aus und legte sie Al um, dann hob sie sie hoch und ging mit ihr zur Taverne.


Gemähchlichen Schrittes ging Tini weiter. Sie wusste zwar nicht wohin, aber sie würde schon irgendwo rauskommen. Und dieses Irgendwo waren die Klippen nahe der Taverne. Tini sah daran hinab in die Tiefe. Es würde bestimmt Spaß machen ein bisschen zu klettern.

Alice wurde von Nera, ihrer besten Freundin hochgehoben. Doch immernoch war Alice wie in Wolle eingepackt und bekam kaum etwas von ihrer Außenwelt mit. Sie hatte sicherlich nicht damit gerechnet, dass sowas sie so fertig machen konnte. Diese Angreifbarkeit machte sie fertig. Noch nie in ihrem Leben hatte sich Alice so schwach, so angreifbar gefühlt. Wie eine Maus die vergeblich versucht aus einem Käfig mit einer Katze zu entkommen.

Al? Hey. Was ist denn?

Den ganzen Weg in die Taverne redete Nera mit Alice. Im Hauptraum schob sie dann den Sessel dichter an den Kamin und setzte Al darauf. Sie erklärte Bella kurz, wo sie Al gefunden hatte, während sie Feuerholz nachlegte, und ging dann schnell in die Küche um einen warmen Kakao zu machen.


Leotie zuckte zusammen, als sie Collins Stimme hörte und kam ins Rutschen, sprang aber schnell ein Stück zurück um vom Rand der Klippe wegzukommen. Dann drehte sie sich um und sah Collin an. Der spitze Kommentar, der ihr auf der Zunge gelegen hatte verpuffte und statt dessen fragte sie nur.

Was willst du hier?

bella hatte collin seufzend nachgeschaut.
nera kam wieder und erzählte ihr alles. bella schaute nera erstaund und sah alice fragend an.

Alice... ist alles ... was ist los?

fragte sie die elfe zögerlich. die immernoch ruhig da saß. auf irgendeie art machte ihr alices verhalten angst.

Alice war nicht fähig zu sprechen. Sie schaute nur stumm in das Feuer, welches sie in flackerndes Licht tunkte. Sie beobachtete den Tanz den die Flammen vollführten und konzentrierte sich nach kurzer Zeit auf nichts anderes mehr. Ohne dass sie es selbst merkte fingen an ihr Tränen über die Wangen zu laufen. Sie hinterließen einen feuchte Spur die über ihr ganzes Gesicht ging. Sie merkte es erst als sie den leicht salzigen Geschmack an den Lippen spürte und wischte scih schnell mit ihrem Ärmel übers Gesicht.

Nera kam mit einer heißen Tasse Kakao wieder. Sie hatte die Tränen gerochen und machte sie ziemlich Sorgen. Alice saß immernoch in dem Sessel, vor den Nera sich nun hockte und ihr den Kakao hinhielt.

Hier trink. Wärm dich ein bisschen auf. Und wenn du möchtest kannst du dann erzählen, was passiert ist.

Alice reagierte nicht auf den Kakao. Sie schaute stur geradeaus. Sie wollte nichts mehr. Einfach nur noch...das wusste sie selbst nicht. Sie wollte das irgendetwas passierte. Doch was? Sie umschling ihren Oberkörper mit ihren Armen und schaute dann doch zu Nera. Sie hoffte dass Nera es auch so verstand. Ohne Worte. Meistens klappte es durch das Band was sich vor längerer Zeit bei ihr und Nera entwickelte. So wie es jetzt bei Collin und Leotie auch geschehen war.

Nera verstand. Alice wollte nicht reden.

Soll ich dir oben ein Zimmer machen? Dann kannst du schlafen.

Sie stellte den Kakao oben auf den Kamin, damit er warm blieb. Wenn Alice ihn nicht nahm würde sie ihn vielleicht nachher selbst trinken. Aber im Moment war ihr Alice' Wohlbefinden wichtiger.

Nera sah Daniel an.

Ich weiß es nicht genau. Gestern war sie noch hier, aber da hatte ich ein paar Problemchen und hab nicht so besonders auf sie geachtet. Tut mir leid.


Collin war schon ein merkwüridger Kauz. Tini wusste nicht, dass er Gedanken lesen konnte. Ihre Mutter hatte ihr das nie erzähl. Oder Tini hatte es sich einfach nur nicht gemerkt. Auf jeden Fall war sie grade ziemlich verwirrt. Immernoch erwog sie es, sich verwildern zu lassen. Einen Versuch wäre es ja wert.

Ich weiß aber nicht, wie man die dann wieder zurückbekommt.

Mahnte Bestie sie. Doch Tini war sich sicher, dass schon irgendwem etwas einfallen würde. Doch dann sah sie zu Collin. In Tigergestalt würde sie ihn nicht mehr berühren können, nicht mehr seine Hand halten, ihn nicht mehr umarmen. War es das wert?