Taverne "Zum wandelnden Untoten"

Wowowow. Was ist denn jetzt passiert?

Nera stellte das Auto aus und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Dann stieg sie, schlug dir zu und drückte auf den Knopf zum Schließen, während sie Collin nach drinnen folgte. Als ihr Blick auf Tini fiel, blieb sie wie vom Donner gerührt. Sie kannte sie Symptome, die das Mädchen aufwies.

Oh shit.


Bestie nahm Tini die Kontrolle ab. Sie hielt den Körper aufrecht. Das war aber auch das einzige, was sie tun konnte. Wenn sie jetzt noch weiter ging würde auch ihr Verstand total umnebelt sein.

Lucién trifft keine Schuld. Ich bin die einzige, die hier einen Fehler gemacht hat. Ich habe dieses Teufelszeug schließlich nicht entsorgt, obwohl ich es eigentlich versprochen habe.

Meinte Nera und hockte sich vor Tini hin.

Lass Tini nach draußen, Bestie. Sie kann sich selbst aufrecht halten.


Beste tat, was Nera ihr gesagt hatte und zog sich wieder zurück. Tini sah sich verwirrt um. Noch immer waren ihre Augen leicht glasig, doch sie bekam schon mehr mit. Als ihr Blick auf Collin fiel und sie den wütenden Ausdruck in seinem Gesicht sah, wandte sie sich von ihm und Nera ab. Sie ließ den Kopf hängen und ihr Schultern hoben sich, als sie anfing zu schluchzen.

Nera sah ihre Tochter stumm an und als diese anfing zu weinen machte sie keinerlei Anstalten sie zu trösten.

Nera saß noch immer vor dem Sofa auf dem Boden. Sie hatte ein wirklich schlechtes Gefühl, das immer größer wurde. Doch dann schüttelte sie den Kopf und richtete sich auf. Tini fuhr gut Auto. Ihr würde schon nichts passieren.


Immer weiter entfernte Tini sich von der Taverne. Als sie dann langsam durch eine halb verfallene Stadt fuhr, sah sie einige Biker. Sie ließ das Fenster runter um sie besser zu beobachten und auch die Biker sahen zu ihr. Ein solches Auto sah man wohl selten in dieser Gegend. Einer der Männer piff ihr zu und rief, sie solle doch rüber kommen. Noch immer im Auto sitzend lenkte sie den Wagen zu den Kerlen und blieb neben ihnen stehen. Automatisch setzte sie ein kokettes Lächeln auf. Sie flirtete gerne und das hatte sich jetzt schon so bei ihr eingebrannt.


Was macht denn ein so hübsches Mädchen ganz allein und ohne Beschützer in einer solchen Gegend wie dieser?

Fragte einer der Biker. Anscheinend war er der Anführer.


Tini musste über ihre Antwort nicht lange nachdenken.

Das hübsche Mädchen hat sich verfahren. Vielleicht wollt ihr ja ihre Beschützer sein?

Die Blonde wusste, wie dumm das war, was sie grade tat. Aber dennoch öffnete sie die Tür und stieg aus. Den Schlüssel ließ sie dabei in ihre Hosentasche gleiten.


Der Bikerchef lachte und wies mit dem Kopf hinter sich auf seine Maschine.

Steig auf, Babe, dann zeig ihr dir was meine Kleine so drauf hat.


Tini lächelte immernoch kokett und setzte sich hinter dem Biker auf das Motorrad. Dieser fuhr an, während sie die Arme um seinen Oberkörper schlang um sich festzuhalten. Sie konnte das Grinsen des Bikers nicht sehen, als er nach ihrer Hand griff und sie langsam runter an seinen Schritt schob. Tini war immernoch etwas benebelt, weswegen sie nicht genau mitbekam, was genau geschah und auch bekam sie nicht mit, wohin sie fuhren, während der Biker ihre Hand an seinem Schritt bewegte.

Bestie hatte zuviel von dem Laudanum in ihre Seele bekommen. Sie schlief, wodurch Tini auch nicht in der Lage sein würde sich zu verwandeln.

Die Biker nahmen Tini immer weiter mit weg und durch das Adrenalin, das jetzt durch ihren Körper schoss, war sie noch abgelenkte. An einer alten Lagerhalle hielten sie an, steigen ab und der Bikerboss nahm Tini auf den Arm. Er trug sie rein, während ein andere ein dickes Seil holte. Mit diesem Banden sie Tini an einer Heizung fest. Dann riss der Chef ihr den Rock runter, den sie trug. Doch Tini bekam immernoch nicht mit, was eigentlich genau los war.


Nera wurde immer unruhiger. Sie ging in der Taverne auf und ab. Irgendetwas stimmte nicht. Das wusste sie ganz genau.


Als jeder einzelne Biker mit Tini fertig war, war die Wirkung des Laudanums abgeklungen. Sie hatte alles genau mitbekommen und wusste was mit ihr geschehen war. Sie lag zitternd und völlig nackt an der Heizung, immernoch daran gefesselt. Die Biker waren in der Zwischenzeit wieder verschwunden. Tini fohr, doch dadurch, dass sie gefesselt war, konnte sie sich nicht verwandeln.

Tini zitterte stärker, als sie Collin sah. Mit angstgeweiteten Augen sah sie zu ihm auf.


Nera fauchte, als Collin ihr das schickte, was er erfahren hatte. Sie konnte nichts machen, Tini hatte ihr Auto. Sie kam nicht weg, konnte nur hoffen, dass Collin ihre Tochter finden würde.

Nera beobachtete Collin und Tini entsetzt.

Oh große Herrin Bast... Bleib du hier.

Befahl sie Collin und eilte hoch um Klamotten für Tini zu suchen.


Diese hatte sich inzwischen auf dem Sofa zusammengerollt und die Augen fest zugeniffen. Sie hatte aufgehört zu weinen und konzentrierte sich nun auf ihren Atem.

Nera kam mit einigen Sachen in der Hand wieder, die Tini passen würden.

Zieh dich um.

Meinte sie sanft zu dieser und reichte sie ihr.


Tini richtete sich langsam und vorsichtig auf, nahm sich die Klamotten und zog sich schnell an. Dann gab sie Collin seinen Mantel wieder. Sie wusste wie unwohl er sich ohne ihn fühlte. Tini hatte meditiert. Sie mochte das eigentlich nicht, aber um zur Ruhe zu kommen war das wirklich gut.

Nera sah zwischen Collin und Tini hin und her, lächelte dann leicht und verließ die Taverne. Die beiden würden reden müssen und sie wollte dann nicht dazwischen stehen.


Tini saß mit gesenkten Kopf auf dem Sofa. Ihre Tränen waren versiegt und auch der Schock war vorbei. Sie verarbeitete alles schlechte ziemlich schnell. Das Mädchen traute sich nicht zu Collin zu sehen, sondern beließ es dabei den Boden anzustarren.

Wieso ist mein Leben eigentlich so beschissen? Habe ich das verdient? Definitiv nicht. Was bringt mir das Leben eigentlich noch? Ich mache ja eh alles falsch...

Tini hatte vergessen, dass Collin ihre Gedanken lesen konnte. Deshalb dachte sie dies ohne jegliche Barriere und für ihn vermutlich offen wie ein aufgeschlagenes Buch.